Waldbaden – Achtsamkeit im Wald
Shinrin - Yoku
Seit 1982 gelten „Waldbäder“ in Japan als gesunder Lebensstil.
Dr. Qing Li, Professor an der Nippon Medical School Tokio und Präsident der seit 2007 gegründeten Japanischen Gesellschaft für Waldmedizin, hat zahlreiche Studien vorgelegt, auf welche Weise
zumeist bioaktive Substanzen sich positiv auf Herz-Kreislauf, Bluthochdruck, Stressempfinden u v. m. auswirken und welche weitere medizinische und therapeutische Effekte Waldbaden hat.
Mittlerweile gehört das Waldbaden weltweit zu den neuen Naturtherapien.
In Japan gibt es über 60 zertifizierte Heilwälder und auch in den Ländern
Südkorea, Neuseeland, USA, Russland, Finnland und Schweden, Deutschland, Österreich, Schweiz, Portugal, Italien und Spanien wurden schon zahlreiche Wälder als Heilwälder zertifiziert.
Was ist Waldbaden?
Baden in der Waldluft, die heilende Kraft der Natur nutzen.
Absichtslos, ziellos, zeitlos unterwegs sein, absolute Entschleunigung,
Natur und Wald als Lebenselixier erleben, Perspektivwechsel zum Alltag,
Wahrnehmung und Achtsamkeit trainieren, die Sinne öffnen.
Ein Bad in Licht, Farbe, Ruhe, Geräusche, Gerüche und in ganz viel Sauerstoff.
Vom Denken ins Fühlen kommen, in der Gegenwart sein.
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Die Kraft der Bäume
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Die Waldluft kann mehr
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Naturpille senkt den Stresslevel
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Warum ein Aufenthalt im Wald entspannt und zudem Immunsystem und Psyche stärkt
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Warum Waldbaden notwendig ist.
Die Luft im Wald ist nicht nur staubarm, nicht nur sauerstoffreicher sondern voller Phytonzide.
Phytonzide heißen die natürlichen Öle, die in Pflanzen enthalten sind und zum Abwehrsystem
der Bäume gehören. Bäume sondern Phytonzide ab, um sich vor Bakterien, Insekten und Pilzen zu schützen und um untereinander zu kommunizieren.
Bioaktive Substanzen, ätherische Öle, entsprechend einer Aromatherapie. Dazu gehören auch die Terpene, Mikroorganismen welche in der Luft umherschwirren, Pilzsporen, Mikroben und negativ aufgeladene Ionen, die alle dazu beitragen das menschliche Immunsystem zu stärken und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Wissenschaftliche Ergebnisse haben nachgewiesen, dass das menschliche Immunsystem mit dem Immunsystem des Waldes kommuniziert.
Wir kennen über 8000 Terpene und über 30000 Terpenoide (Kohlenstoff-Wasserstoffverbindungen, zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, geben das Aroma, den Geschmack und die Farbe der Pflanze, Hauptbestandteil der in der Pflanze produzierten ätherischen Öle), welche eine nachgewiesene pharmakologische Wirkung auf das menschliche Immunsystem haben.
Sie schützen vor freien Radikalen, töten Krankheitserreger ab, erhöhen die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen. Ferner wird die Aktivität der Anti-Krebs-Proteine erhöht, die Hormonkonzentration DHEA gesteigert, der Blutdruck und die Herzfrequenz signifikant gesenkt, der Stresshormonpegel gesenkt, da Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin abgebaut werden. Das vegetative Nervensystem kommt ins Gleichgewicht, die Punktzahlen für Anspannung und Unruhe, Feindseligkeit, Erschöpfung und Verwirrung sinken.
Alles weist darauf hin, dass Bäume für die Gesundheit des Menschen von großem Nutzen sind. Da inzwischen mehr als die Hälfte von uns in Städten leben, sind Grünanlagen wichtiger denn je für unsere Gesundheit und unser psychisches und emotionales Wohlbefinden.
Mehr Bäume mehr Glück, eine ausführliche Studie der University of Exeter (Großbritannien)
bewies, dass Menschen in Gegenden mit vielen Bäumen und Grünflächen seltener unter Ängsten und Depressionen leiden.
90 Prozent der Europäer halten sich in ihrer Zeit in Innenräumen auf und starren auf Bildschirme oder andere Technologische Geräte. Der Lärm der Städte, die Spannung von Innnovation und Energie der Städte, die Vereinsamung des Einzelnen, dies alles erzeugt Stress.
Die WHO nennt Stress die Epidemie des 21. Jahrhunderts.
Die gute Nachricht ist, dass schon ein wenig Zeit in der Natur einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen kann.
Ein zweistündiges Waldbad hilft, sich von der Technologie zu lösen, setzt eine Entschleunigung in Gang, besänftigt, entspannt, alle fünf Sinne werden mit der Natur verbunden, reinigt den Geist,
verändert spürbar die Stimmungslage und führt zu einem Wohlgefühl.
Ein Waldbadetag entspricht 4 Stunden
Ein halber Waldbadetag 2 Stunden
20 Minuten täglich im Park zeigt schon eine spürbare positive Veränderung.
Ein einziger Waldbade-Ausflug im Monat genügt, um die Aktivität der natürlichen Killerzellen auf hohem Niveau zu halten.
Weitere Impressionen eines Waldbades unter Rubrik „Anregungen für den Alltag“